Maske der Betroffenheit

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Obwohl Antisemitismus bekanntlich in Österreich in allen Gesellschaftsschichten vorkommt, ist dieser traditionell im rechten politischen Lager besonders stark vertreten, bildet dort mit ein identitätsstiftendes Element.

Spätestens seit den heftigen internationalen Reaktionen während der Waldheimaffäre und der ersten Regierungsbeteiligung der FPÖ, zeigte sich die traditionelle antisemitische Haltung der Rechten als Hindernis für deren Machtbeteiligung.

Darauf reagierten Teile der österreichischen Politik pragmatisch – flexibel.

Es kam zumindest äußerlich zu einer Änderung der Sprachregelung und zu einer vermehrt pro-israelischen Haltung in der österreichischen Außenpolitik, die davor, seit Bruno Kreisky, eher pro-palästinensisch ausgerichtet war.

Politischen Beobachtern war letztlich klar, dass dieser Wechsel lediglich machtpolitisch motiviert, keiner echten Einstellungsänderung entsprach.

Das Unglaubwürdige bestätigt sich immer wieder durch zahlreiche Affären und Provokationen, die auf die alte antisemitische Überzeugung hinweisen und durch die vielen Kontakte von FPÖ – Mitgliedern zu Rechtsextremen.

Man setzt gegenüber den jüdischen Mitbürgern in Österreich und gegenüber der historischen Verantwortung, vor allem aber in Richtung der internationalen Öffentlichkeit eine Maske der Betroffenheit auf.

Das Scheinhafte – Unauthentische – die Lüge – freilich ein weltweites Phänomen heute – prägt das Erscheinungsbild.

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